Beurteilungskonzept

Die Beurteilungspraxis ist zentraler Bestandteil der Lehr­ und Lernkultur und eine bedeutsame Visitenkarte für die Professionalität einer Pädagogischen Hochschule.

Am Institut Unterstrass haben sich Lehrende und Lernende damit auseinandergesetzt, an welchen Prinzipien sich eine gute Beurteilungspraxis orientieren soll. 

An diesen hier publizierten Qualitätskriterien und Thesen wollen wir uns messen lassen, dafür stehen wir ein.

Grundsätze

  • Die Beurteilungspraxis ist zentraler Bestandteil der Lehr­ und Lernkultur und eine bedeutsame Visitenkarte für die Professionalität unsererHochschule.
  • Die Beurteilung orientiert sich an Qualitätsmerkmalen wie Kohärenz, Transparenz und Kompetenzorientierung.

Kohärenz

  • Am Institut Unterstrass erfolgt die Beurteilung auf gemeinsam abgesprochener und diskutierter Grundlage.
  • Die Dozierenden wissen um die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der stufen- und fachspezifischen Arbeit. 

Förderorientierung

  • Die Beurteilung dient dazu, den Studierenden Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
  • Durch Beurteilungen sollen die Studierenden ermutigt werden und ihr Selbstwert soll gestärkt werden.
  • Die Beurteilung erfolgt mit Wortprädikaten, 
    a) die sich zumindest auf die Bestehensnorm beziehen (erfüllt bzw. bestanden). 
    b) Als Ausdruck positiver Leistungserwartung ist das Prädikat bei ungenügender Bewertung noch nicht erfüllt / noch nicht bestanden
    c) Eine differenziertere Bewertung bzw. inhaltliche Rückmeldung (inklusive Entwicklungshinweisen) ist erwünscht (kann aber aus ökonomischen Gründen nicht immer erteilt werden)
    d) Bei differnzierterer Beurteilung gilt eine 4-stufiges Beurteilungsraster (siehe Anhang)
    e) Benchmark oder Zielvorstellung ist eine gute Leistung. Also mehr als eine genügende, aber auch keine die Anforderungen übertreffende Leistung.
  • Noten werden nur bei Diplomprüfungen und diplomnotenrelevanten LNWs erteilt. 
    a) es gilt ein 4-stufiges Notenraster
    b) Zwischenstufen (halbe Noten) können vergeben werden
    c) Es werden keine Noten unter 3 gegeben.
    d) Eine 6 ist eine sehr gute Leistung, nicht eine perfekte Leistung.

Orientierungsfunktion

  • Studierende werden über den Lernerfolg orientiert.
    a) Dazu finden regelmässig Standortgespräche und Coachings statt.

Selbstbeurteilung

  • Am Institut Unterstrass beurteilen sich die Studierenden systematisch selbst und haben Einfluss auf die Bewertung.

Beurteilungsnorm

  • Die Beurteilung erfolgt entlang im Voraus festgelegter lernzielbezogener / kompetenzorientierter Kriterien.
  • Wir gleichen unsere Beurteilungsmassstäbe untereinander ab (kollegiales Gegenlesen, Vergleichsarbeiten, 4-Augen-Prinzip).
  • Wir überprüfen das Leistungsniveau periodisch mit einzelnen standardisierten Verfahren.

Feedbackkultur

  • Wir geben unseren Studierenden häufig inhaltliche Rückmeldungen, um sie in ihrem Lernen zu unterstützen.
  • Rückmeldungen sind sachlich, wertschätzend, konstruktiv und ermutigend.
  • Lernkontrollen geben wir innert nützlicher Frist und nach Möglichkiet mit differenzierten Rückmeldungen ab (siehe 5c).
  • Lernkontrollen werden nur für die Diplomprüfungen mit Ziffernnoten versehen. Vorher erfolgt die Rückmeldung mit Worten (siehe 5. und 6.)
  • Wir holen bei den Studierenden regelmässig Feedback zu unserer Prüfungspraxis ein. 

Transparenz

  • Die Kriterien der Beurteilung werden im Voraus kommuniziert.
  • Den Studierenden wird klar gemacht, worauf es vor allem ankommt, welche Lernziele zu erreichen sind, was im Stoff vor allem geprüft wird.
  • Die Studierenden können sich immer auf Lernkontrollen vorbereiten.
  • Die Zeitpunkte summativer Lernkontrollen werden im Voraus bekanntgegeben.
  • Die Studierenden erhalten ausreichend Gelegenheit, das zu lernen, was gewollt ist und geprüft wird.
  • Der Erfolgsmassstab wird im Voraus festgelegt und deklariert (was ist genügend, was ausgezeichnet).
  • Die Dozierenden machen Korrekturen / Noten / Beurteilungen nachvollziehbar.
    a) Sie können nötigenfalls im Gespräch erläutert werden. Ungenügende Leistungen müssen im direkten Gespräch erläutert werden. Auch bei genügenden Leistungen soll einem allfälligen und begründetem Wunsch nach genauerer Erläuterung entsprochen werden (Rückfrage, wo und weshalb Klärungsbedarf besteht.
    b) Dabei werden Verbindungen zwischen Fremd­ und Selbstbeurteilung gesucht.
  • Das Portfolio zeigt die Individualität der Studierenden und dokumentiert exemplarisch auf individuellem Lernweg erworbene Kompetenzen.

Kompetenzorientierung

  • Die Kriterien der Beurteilung stützen sich auf das Kompetenzstrukturmodell der PH Zürich ab.
  • Die Beschreibungen der Kompetenzen dienen den Dozierenden dazu, Lernarrangements individuell anzupassen und den Studierenden ihren Kompetenzzuwachs sichtbar zu machen.
  • Prüfungen und Leistungsnachweise sind anwendungsorientiert: Sie überprüfen nicht nur das Wissen, sondern auch das Können.
  • Es kommen erweiterte Beurteilungsformen (Referate, Plakate, Portfolios) zum Einsatz, die auch die Prozessqualität berücksichtigen.
  • Studierende mit Beeinträchtigungen haben das Recht auf Nachteilausgleich.

Schlussbemerkungen

Die Thesen wurden aus folgenden Quellen zusammengestellt und in der Arbeitsgruppe von M. Gubler, D. Rüttimann, P.Sigrist und R.Schildknecht bearbeitet:

Nüesch, H., Bodenmann, M. & Birri, T. (2009). fördern und fordern. Schülerinnen­ und Schülerbeurteilung in der Volksschule. Frauenfeld: Amt für Volksschule, Kanton Thurgau.

Erziehungsdepartement Basel­Stadt (2015). Kompetenzorientiert fördern und beurteilen. Basel: Erziehungsdepartement.

Fischer, D., Strittmatter, A. & Vögeli­Mantovani, U. (2009). Noten, was denn sonst?! Zürich: LCH. 

Hattie, J. (2012). Visible learning for teachers: maximising impact on learning. Abingdon: Routledge. 

Obrist, W. & Städeli, C. (2010). Prüfen und Bewerten in Schule und Betrieb. Bern: hep.

Thesen zur Beurteilung am Institut Unterstrass

Leitung Institut

Matthias Gubler, Leiter Institut,
MSc UZH

044 244 63 63
E-Mail

Anita Schaffner Menn, Leiterin Studiengang Kindergarten/Unterstufe

044 244 63 63
E-Mail

Cornelia Maccabiani, Leiterin Diplomstudiengang Primarstufe

044 244 63 63
E-Mail

Dr. Manuela Depauly, Leiterin Studiengang Quereinstieg

044 244 63 63
E-Mail

Dr. Inge Rychener, Leiterin Weiterbildung und Dienstleistung

044 244 63 63
E-Mail