Das Potenzial von begabten jungen Migrantinnen und Migranten nutzen

Zürich, 24. August 2016

Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind in den höheren Berufs- und Allgemeinbildungen stark untervertreten. Zu oft schaffen sie trotz Potenzial und Motivation den Sprung von der Sekundarschule in eine anspruchsvolle weiterführende Ausbildung nicht. Das Förderprogramm «ChagALL» des Gymnasiums Unterstrass unterstützt jährlich eine bestimmte Anzahl Migrantinnen und Migranten – und das mit Erfolg. Am 27. August startet der 9. Jahrgang mit insgesamt 23 Jugendlichen aus elf verschiedenen Ländern.

 
Die Hauptursache für den schwierigen Weg von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in das Gymnasium ist die sprachliche Benachteiligung in Kombination mit bescheidenen ökonomischen Verhältnissen zu Hause.
Seit 2008 unterstützt das Programm «ChagALL» des Gymnasiums Unterstrass solche Jugendlichen intensiv bei der Vorbereitung auf eine Aufnahmeprüfung und begleitet sie bis zum erfolgreichen Abschluss der (Berufs-) Matura. «ChagALL» steht für Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn und fokussiert auf Berufsmittelschulen und Gymnasien. Die Schülerinnen und Schüler können sich am Ende der zweiten Sekundarklasse auf Empfehlung der Lehrperson bewerben und werden dann einem Assessment-Verfahren unterzogen.

Das Programm bewährt sich

Die Jugendlichen büffeln anschliessend ein halbes Jahr am Mittwochnachmittag und am Samstagmorgen Deutsch, Französisch und Mathematik. Daneben erwerben sie fachübergreifende und persönliche Kompetenzen wie Arbeits- und Lerntechniken. Nach einer intensiven Unterstützung während der Probezeit werden die jungen Erwachsenen langsam in die Selbständigkeit entlassen. Sie erhalten nach Bedarf weiterhin fachliche Unterstützung bis zum Abschluss der Mittelschule. Das Programm wird von der Universität Zürich wissenschaftlich evaluiert und ist sehr erfolgreich: Rund 75 Prozent der Jugendlichen bestehen eine Aufnahmeprüfung, über 90 Prozent von ihnen durchlaufen die Probezeit mit Erfolg.