Jubiläumskonzert vom 2. Februar, Stadthaussaal Winterthur

Zürich, 03.02.2019

«Unglaublich berührend»

«Eine Schule, die christliche Werte vermittelt, die Gerechtigkeit fördert und der Natur Sorge trägt – an eine solche Schule müssten alle Menschen gehen.» Der Winterthurer Stadt­präsident Mike Künzli sparte in seiner Begrüssung im auch gerade 150 Jahre alt gewordenen Semper-Bau nicht mit Vorschusslorbeeren für das Gymnasium Unterstrass. Und er sah sich hinterher schlicht bestätigt: «Wirklich grossartig, was diese jungen Leute fertiggebracht haben. Ich gratuliere allen Beteiligten sehr herzlich.»

In der Tat. Die Winterthurer Aufführung übertraf im Urteil vieler gar noch das Konzert vom Vortag in der Tonhalle. Der kleinere Saal führte zu einer intimeren Atmosphäre. Der Klang erschien noch kompakter. Das Zusammenspiel von Chor, Orchester, Solistin und Solisten wirkte noch runder, lockerer und freudiger.

«Mir hat es gefallen und ich bin beeindruckt, dass so viele junge Leute etwas so Grossartiges miteinander schaffen können», meinte eine Besucherin. Und ihre Begleiterin doppelte nach:
«Mir hat die Aufführung das Herz erwärmt. Ich war keine Minute abgelenkt und konnte voll dabei sein. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Danke für das berührende, faszinierende Konzert!».

Kritische Stimmen waren vereinzelt auch zu hören. Ein älterer Herr zeigte sich zwar ebenfalls sehr beeindruckt vom Gehörten, war aber gleichzeitig irritiert: «Nach so einer Aufführung gehört es sich einfach nicht, dass als Applaus gepfiffen wird.» Und ein sehr junger Zuhörer fand es zwar imposant, aber «christliche Konzerte sagen mir nicht viel».

Solches tat dem Gesamteindruck aber keinen Abbruch: «Präzise», «kompakt», «freudig», «engagiert», «überwältigend» waren Attribute, die man immer wieder hörte.

Wunderschön auch der tosende Schlussapplaus aus dem Chor für die Hauptverantwortlichen dieser wahrhaft jubiläumswürdigen Konzerte: Andrea Fischer, Andreas Gohl, Hansruedi Volkart und Kurt Müller Klusman standen zu Recht am Schluss gemeinsam auf der Bühne.

Dass Dirigent Müller Klusman mit einem Sehnenabriss am rechten Oberarm (und nur dank Spritze und Schmerzmitteln) die Aufführungen geleitet hat, setzt dem Ganzen eigentlich die Krone auf. Er redete danach nicht davon, sondern von der Leistung der Schülerinnen und Schüler: «Ich werde sie loben. Das war eindeutig weit über dem Niveau einer Schüler­auf­führung.»