Severin Altherr hat schon vor seiner Ausbildung am Institut Unterstrass Erfahrung als Lehrperson gesammelt.

«Eine tolle Abwechslung für jemanden wie mich, der lieber tut als diskutiert»

Zürich, 28.12.2019

Die Verbindung zwischen Theorie und Schulpraxis wird am Institut Unterstrass besonders hochgehalten. Bereits in der Basisausbildung sammeln die Studierenden im sogenannten «Orientierungspraktikum» Unterrichtserfahrung. Severin Altherr erklärt, wie motivierend dieses Praktikum für ihn ist und dass es eigentlich gar kein Sprung ins kalte Wasser war.

Severin, du hast ein Orientierungspraktikum gemacht, in dem es darum geht, wie geeignet du für den Schulberuf bist. Wie ist das, zum ersten Mal am Anfang der Ausbildung vor einer Klasse zu stehen?

Severin Altherr: Ich hatte schon vor dem Studium gewisse Erfahrungen gemacht – habe ein Jahr in einer Sekundarschule «unterrichten» dürfen. Allerdings hat sich die Situation ein wenig verändert; sprich, die Schüler sind im Orientierungspraktikum jünger, haben andere Bedürfnisse und lernen anders. Das war doch ein wenig erschreckend am Anfang, jedoch habe ich mich schnell einleben können. Die Praxislehrperson unterstützte mich bei anfälligen Fragen und so war das Orientierungspraktikum kein grosses Problem.

Wie findet man zu Beginn seinen Stil im Umgang mit Schülerinnen und Schülern? Hast du Vorbilder aus deiner eigenen Schulzeit?

Ich habe mich stark an den Erfahrungen aus dem Vorjahr in der Sek orientiert. Dort hatte mir einmal ein Lehrer gesagt, es gäbe keinen «richtigen» Weg, wie man ein guter Lehrer ist.

Man soll für sich einfach abmachen, was geht und was nicht und das von Anfang an durchziehen. Des Weiteren sollte man nicht zu lasch sein, sondern eher ein wenig zügeln, denn lockerer werden könne man immer.

Welche Rolle spielen die Praktikumslehrpersonen? Wie leiten Sie an?

Eine sehr grosse Rolle! Meine Praxislehrperson unterstützte mich in allen Gebieten. Sie kontrollierte meine Planung, wies auf Fehler hin und regte zum Überdenken an. Darüber hinaus beobachtete sie uns immer und gab uns ein konstruktives Feedback. Die Kritikpunkte nahm ich mir zu Herzen und konnte sie jeweils in der Woche darauf umsetzen. Ich bin der Praxislehrperson sehr dankbar.

Merkt man im Orientierungspraktikum, ob man tatsächlich mal in einer Schule arbeiten möchte?

Ja. Ich habe gemerkt, wie motiviert ich wurde, als ich die Schülerinnen und Schüler unterrichten durfte.

Erzähl mal von Erlebnissen aus einem Tag im Orientierungspraktikum, die für dich eindrücklich waren.

Es gibt nicht einfach einen Tag, der mich beeindruckt hat. Das waren eine ganze Reihe von Tagen. Die Praxislehrperson beeindruckte mich immer wieder damit, wie souverän sie die Grenze der Distanz und Nähe wahrnehmen kann, die Schüler zu leiten und Ihnen Freude zu bereiten. Mein Ziel ist es auch, einmal so souverän zu werden.

Was gibt es sonst noch zum Praktikum zu sagen?

Ich finde das Praktikum sehr notwendig. Es dient nicht nur als Orientierungspunkt, sondern bietet die Gelegenheit, das Theoretische im Praktischen umzusetzen. Gerade für jemanden wie mich, also jemand, der lieber tut als gross diskutiert, ist das Praktikum eine tolle Abwechslung zu den Blockkursen und ergänzt diese wunderbar.