Mit ihrer sehr breiten Ausbildung sind diese Lehrerinnen an Schulen sehr gefragt.

Diplomfeier Stufenerweiterung Kindergarten

Zürich, 11.07.2019

Letzte Woche konnten am Institut acht Primarstufenlehrerinnen ihr Erweiterungsdiplom Kindergarten entgegennehmen: Damit dürfen sie auch auf der Kindergartenstufe unterrichten. Für Schulen sind diese Lehrpersonen äusserst attraktiv, weil sie eine unvergleichliche Einsatzbreite haben. Das vom Institut Unterstrass angebotene Erweiterungsstudium ist einzigartig.

Auf der Kindergartenstufe haben Schulen momentan Mühe, alle Stellen zu besetzen: Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Arbeit in einem Kindergarten schlechter bezahlt ist als auf der Primarstufe. Bei einer Vollzeitstelle als Kindergartenlehrperson werden nur 87 Prozent Lohn ausbezahlt, das ist gerade auch für die top ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer mit erweiterter Lehrbefähigung äusserst ungerecht.

Leiterin des Erweiterungsstudiums ist Anita Schaffner Menn. Sie erklärt, dass die Studierenden der Stufenerweiterung, die ja bereits Primarlehrpersonen sind, trotzdem höchst motiviert seien. «Ihnen gefällt die Arbeit mit kleinen Kindern sowie die grosse Gestaltungsfreiheit in einem Kindergarten.»

Im Fokus des Erweiterungsstudiums steht das Lernen der Kinder. Es ist spiel- und problemorientiert und verlangt daher attraktive und herausfordernde Lernumgebungen und -situationen. Die Lehrperson wirkt dabei unterstützend und bietet eine hohe Beziehungs- und Dialogqualität an. «In der Ausbildung gibt es darum eine enge Verknüpfung zwischen Praxis und Theorie, was für die Studierenden sehr attraktiv ist», so Schaffner Menn. Das Studium erfolgt berufsbegleitend. Es dauert in der Regel ein Jahr. In der Praxis auftauchende Fragestellungen könnten so direkt mit ans Institut genommen und thematisiert werden.

Mit dem Schulanfang im August nutzen die Diplomierten die ganze Breite der Unterrichtsmöglichkeiten: Einige Lehrpersonen übernehmen eine Vollzeitstelle in einem Kindergarten, andere gleichen ihre «Unterbezahlung» als Lehrperson Kindergarten mit Zweitstellen als Primarlehrerinnen aus. Einzelne arbeiten weiterhin ausschliesslich auf der Primarstufe, setzen ihr neu erworbenes Wissen jedoch gezielt auch auf dieser Stufe um.

Selbstbewusst dran bleiben für den gleichen Lohn

Das Bundesgericht wies vor drei Jahren eine Beschwerde von drei Kindergartenlehrpersonen und den Berufsverbänden ab. Es handle sich nicht um eine geschlechtsbedingte Lohndiskriminierung. Es bleibt nur eins: Selbstbewusst dranbleiben und sich für den Stellenwert des Berufs einsetzen, den er verdient. Die Lehrpersonen Kindergarten sollen in die gleiche Lohnklasse aufgenommen werden wie die Lehrpersonen der Primarstufe.