Die Zwischenprüfungen sind anstregend: Belohnung winkt im Anschluss mit einer Klassenreise.

Die «kleine Matur» naht und somit das Lernbüro der Zweitklässler/-innen

Zürich, 05.06.2019

Das Lernbüro – der Name sagt beinahe schon alles. Die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen kommen am Ende des Schuljahres statt in den Unterricht ins Büro zum Lernen. 2009 fand das Lernbüro zum ersten Mal statt. Seitdem gab es kaum ein Jahr, in dem es nicht entwickelt wurde. Gleichgeblieben ist über die Jahre das Bestreben, unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Lernbüro in der Organisation ihres Lernens zu unterstützen und sie so auf eine Maturprüfung und auf eine spätere Tertiärausbildung vorzubereiten.

Jede/r Lernende der zweiten Klassen hat einen festen Arbeitsplatz für die Zeit des Lernbüros. In diesem Jahr sind es neu zweieinhalb Wochen statt bisher dreieinhalb. Kursorischer Unterricht findet in diesen Wochen nicht statt. Die Lernenden verbringen nicht die ganze Zeit an ihrem Arbeitsplatz, sondern können frei wählen, wo und vor allem was sie lernen wollen. So sind sie beispielsweise in der Turnhalle anzutreffen, wo sie die Zwischenprüfung in Sport vorbereiten. Oder sie lernen in Gruppen in einem extra dafür vorgesehen Gruppenarbeitszimmer. Oder sie holen sich Beratung und Unterstützung bei den immer anwesenden Fachlehrpersonen.

Lediglich in der ersten Lektion des Tages müssen die Schülerinnen und Schüler an ihrem Arbeitsplatz sitzen und es gilt «Silentium». Eine in Schülerkreisen eher umstrittene Regelung, da sie als Einschränkung der Selbständigkeit empfunden wird. Die Lehrerschaft findet, dass es in Zeiten der schnellen und vielfältigen Ablenkung gut tut, sich für eine Lektion nicht dieser Ablenkung aussetzen zu können. Ankommen, sich konzentrieren und überlegen: «Was will ich heute in Angriff nehmen. Wo lege ich einen Schwerpunkt? Wer kann mir helfen?». Auch das ermöglicht gute effiziente Planung des eigenen Lernens.

Warum gibt es das Lernbüro?

Mit der Zwischenprüfung am Ende der zweiten Klasse, in der der Stoff der ersten zwei Gymnasialjahre – also die Grundlagen – geprüft werden, stellen wir unsere Schülerinnen und Schüler vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Zwischenprüfung kann als eine Maturprüfung in «Miniaturausgabe» angesehen werden. Damit sich die Schülerinnen und Schüler optimal auf die Zwischenprüfung vorbereiten können, geben wir ihnen Zeit und einen Rahmen, sich auf diese Prüfung vorzubereiten. Jede und jeder lernt anders und in einem eigenen Rhythmus. Jede und jeder hat andere Strategien, wie sie/er sich eine grosse Stoffmenge aneignen kann. Aus diesen Überlegungen heraus entstand das Lernbüro. Aber auch wir als Kollegium wollten Erfahrungen mit selbständigen Arbeitsformen sammeln. Für die Schule bietet das Lernbüro eine Gelegenheit, die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Selbstlernsequenz zu erproben.

Wie geht es weiter mit dem Lernbüro?

«Wenn das Lernbüro noch ein bisschen verbessert wird, dann ist es eine Supersache», sagte eine Schülerin im ersten Lernbüro-Durchgang 2009. Man kann sagen, dass wir inzwischen viel verbessert, angepasst und wieder rückgängig gemacht haben. Vor allem im Bereich des individuellen Coachings der einzelnen Lernenden haben wir in diesem Jahr wieder ein neues Konzept entwickelt. Für Lernende mit einem Notenschnitt unter 4.5 ist dieses Coaching verpflichtend, alle anderen dürfen freiwillig an einem Coaching teilnehmen. Wir freuen uns auf die Erprobung dieser Neuerung und erhoffen uns, viele neue Erfahrungen mit unserer Schülerschaft sammeln zu dürfen.