Die Klassen der Promotion 151 werden feierlich begrüsst und erhalten ihren Dry Bag sowie den Schüler/-innen-Ausweis.

«Absolut wasserdicht»

Zürich, 27.08.2019

Ein Dry Bag hat überraschend viel mit unterstrass.edu gemein und Huldrich Zwingli hat schon vor fast 500 Jahren formuliert, was auch für unsere Schulkultur gilt. In der Begrüssungsfeier der 151. Promotion und am Begrüssungsapéro für Lehrpersonen am Ende der ersten Schulwoche werden Werte traditionell anschaulich gemacht und es wird viel gelebte Schulkultur gezeigt.

Der Direktor von unterstrass.edu, Prof. Dr. Jürg Schoch, macht der neuen Promotion jeweils ein Begrüssungsgeschenk, das einmalig ist und sinnbildlich ausdrückt, was das Gymnasium Unterstrass ausmacht. Dieses Jahr hat er einen Dry Bag gewählt. «Was, ein Dry Bag?», fragte er in die Runde der überraschten Erstklässlerinnen und Erstklässer. «Sie fragen sich natürlich, was Ihre Ausbildung hier in Unterstrass hoffentlich auch sein wird: etwas absolut Wasserdichtes.»

Die drei Klassen erfuhren mit dem symbolischen Geschenk nicht nur, was sie von unterstrass.edu erwartet können, sondern auch, was von ihnen als Trägerinnen und Träger des Beutels mit dem Unterstrass-Sünnneli erwartet wird. Die orangen Beutel seien nachhaltig produziert worden – ganz entsprechend den evangelischen Werten. Von aussen sähen die Dry Bags alle genau gleich aus: «Sie leuchten und fallen auf – so dass jeder und jede gesehen wird und weder im Schulalltag noch im Fluss untergeht.»

Der Sinn eines Dry-Bags sei es, mit ihm schwimmen zu gehen, die Wertsachen und Herzensdinge sollen damit geschützt werden. An einem Gymnasium gebe es aber auch viele herausfordernde Fachinhalte zu meistern, in die alle Schülerinnen und Schüler abtauchen: Schwimmen und sich über Wasser halten müsse bei der Fülle an Wissen und Kompetenzen gelernt werden: Der Begrüssungssatz «willkommen am Unterstrass, lernen Sie schwimmen!» solle ermutigen, auch nicht an sich zu zweifeln, wenn er oder sie mal nicht in jedem Fachinhalt den Durchblick habe. «Das Wissen, dass schon 147 Promotionen den Weg zu Matur geschafft haben, macht Mut. Auch die Promotionen vor Ihnen haben es geschafft, also werden auch Sie das Ziel erreichen!», sagte der Direktor in seiner Rede.

Ein originaler Teil einer kreativen Gemeinschaft

Er wünschte sich von den Schülerinnen und Schülern der ersten Klassen, dass sie ihren Bag möglichst originell bepacken. «Werden Sie mehr und mehr die Person, das Original, das in Ihnen steckt. Wir möchten, dass Sie sich selbst werden und so ein originaler Teil einer farbigen, fröhlichen, kreativen Gemeinschaft von Individuen sind, die sich für das Ganze, die Klasse, den Jahrgang engagiert.» Die Schulkultur erwarte von allen, die Eigenständigkeit zu respektieren und Kolleginnen und Kollegen mit dem Beutelinhalt auszuhelfen und Tipps zu geben: «Komm, hier geht’s durch, dort hat es Steine im Wasser.» Was Kollegialität und gemeinsames Mitgestalten am Gymnasium Unterstrass bedeutet, wurde schön von der 150. Promotion illustriert. Alle Zweitklässlerinnen und Zweitklässer waren da, um die «Neuen» mit einem Konzert unter der Leitung von Andrea Fischer zu begrüssen und zu zeigen: Wir Gotten und Göttis engagieren uns für euch!

Bär, Spidermen, Fee oder Troll?

Die «Neuen» haben an der Begrüssungsfeier ihre Pat/-innen aus der höheren Promotion kennengelernt, welche die Aufgabe haben, sie mit dem Unterstrass-Spirit vertraut zu machen und ihnen als «Erfahrene» schlicht freundschaftlich zur Seite zu stehen. Der erste grosse Höhepunkt auf dem gemeinsamen Weg ist das Gotte- und Göttifest am kommenden Donnerstag.

Die Zweitklässler/-innen haben ihren Schützlingen einzigartige Kostüme fürs Fest weitergegeben, an dem sie mit einer Art Initiationsritus von ihren älteren Freund/-innen offiziell in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Es gilt für die 151. Promotion einige Abenteuer zu bestehen. Zwei «erfahrene» Zweitklässer haben aber auf der Bühne beruhigende betont, auch das sei schon von vielen Promotionen gemeistert wurden.

Zwinglis Erziehungsratschläge

Für Lehrpersonen und Angestellte der zentralen Dienste ist der Höhepunkt der ersten Schulwoche jeweils der Freitag-Abend. Am traditionellen Begrüssungsapéro wurden zuerst die neuen Lehrpersonen und die neuen Angestellten der zentralen Dienste vorgestellt und von Christa Sieber, Rolf Schudel und Jürg Schoch herzlich begrüsst. Ausserdem wurden die Dienstjubilare wurden warm und wertschätzend verdankt.

Jürg Schoch sprach wiederum ein paar Worte zur Schulkultur und zu den verpflichtenden Werten. «Wir wollen fachlich genauso gut sein wie andere Gymnasien. Wir wollen aber darüber hinaus auch respektvoll und wohlwollend mit den Schülerinnen und Schülern umgehen.»

Was der grosse Reformator vor 1523 in einem Brief als Erziehungsgrundsatz formuliert hat, soll auch für unterstrass.edu gelten:

«Unser ganzes Verhalten und unsere Rede soll so sein, dass sie alle, mit denen wir leben, erfreuen.

Wenn man einen andern zurechtweisen muss, so soll das so beherzt, gewitzt, freundlich und überlegt geschehen, dass wir das Laster vertreiben, den Menschen aber für uns gewinnen und enger an uns binden. (Huldrich Zwingli)