Nachruf

Rudolf Weiss

02. November. 1926 - † 13. Oktober. 2021, Promotion 74

Am 13.10.2021 ist mein Vater Rudolf Weiss im hohen Alter von fast 95 Jahren verstorben. Er hatte seine letzten paar Monate im Pflegezentrum Dietenrain in Uster verbracht. Ich spielte dort jeweils für ihn zur Aufheiterung Klaviermusik (seine Favoriten waren finnische Tangos).

Rudolf wurde als zweiter von vier Buben am 02.11.1926 in Männerdorf am Zürichsee geboren. Neunjährig verlor er seinen Vater Karl Walter Weiss (Primarlehrer und Chorleiter). Seine Mutter Emma Weiss, mit der Rudolf zeitlebens intensiven Kontakt pflegte, war also vom 08.01.1939 an alleinerziehend. Die Brüder von Rudolf hiessen Hans (der älteste), Peter und Ueli.

Ruedi trat 1942 ins Semi Unterstrass ein. Er war von Beginn weg ein «Interner». 1947 verliess er das Seminar wieder als frischgebackener Junglehrer. Er vikarisierte in den folgenden Jahren in diversen Zürcher Gemeinden als Primarlehrer, bis er um 1953 sesshaft wurde in Nänikon (Gemeinde Uster).

1954 heiratete er Madeleine Hofer, meine Mutter, die er ein Jahr zuvor ¡m Bernbiet kennengelernt hatte. Der Ehe entsprossen drei Söhne: Daniel, Ulrich, Konrad (1955. 1957, 1961). 1960 zog man ins eigene Heim nach Werrikon (Gemeinde Uster).

Ab 1963 wurde Ruedi Lehrer im Schulhaus Gschwader in Uster (Mittelstufe). Ab 1978 war er sogenannter Sonderklassenlehrer.

1974 wurde er für vier Jahren in den Gemeinderat Uster gewählt. Ruedi fronte in der Freizeit seinen liebsten Hobbys, nämlich dem Theaterspielen (er war Gründungsmitglied der Ferien Bühne Uster), dem Singen ¡n Chören und der Bienenzucht, die er gemeinsam mit seiner Mutter Emma Weiss-Billeter betrieb.

Im Januar 1985 verstarb unsere Mutter, seine Ehegattin, im Alter von knapp 57 Jahren an Krebs. 1986 liess Ruedi sich frühpensionieren. Mit seiner etwa zur selben Zeit kennengelernten Freundin Heidi reiste er in den folgenden Jahren gerne und oft mal nach Neuseeland zu seinem ausgewanderten Bruder Peter. Die Bienenzucht pflegte er bis ins 90. Lebensjahr. Seine Mutter Emma verstarb im März 1994, gut 93-jährig.

Nachdem Ruedi altershalber auch das Theaterspielen aufgeben musste, wurde es ruhiger um ihn. Er verbrachte in seinen letzten 20 Jahren eine recht glückliche Zeit in Werrikon bis Oktober 2020 (zum Teil mit Hilfe mit Spitex). Nach mehreren Spitalaufenthalten kam er ins Dietenrain Uster, wo man ihn bis zu seinem Tod gut umsorgte. Die Abdankung fand am 28. 10. 2021 statt.

Verfasst von seinem Sohn Konrad Weiss
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